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Das Plusenergie-Drama

Das Plusenergie-Drama

Plusenergie-Gebäude erreichen Werte nicht: Blick in die FertighausWelt Wuppertal

Vollmundig versprechen deutsche Fertighausanbieter seit Jahren ihren Kunden, für sie Plusenergiegebäude errichten zu können. Die Idee: Anstatt die Gebäudehülle immer weiter und aufwendig in Richtung Passivhausstandard zu optimieren, wird das Haus mit viel Photovoltaik ausgerüstet. Technik, die die Fertighaushersteller zukaufen und für deren Qualität und Funktion sie nicht einstehen können. Das Ergebnis: Ein Fiasko. Ein Musterhauspark in Wuppertal zeigt, dass die meisten Häuser trotz Monitoring und nachgebesserter Technik nicht halten, was sie versprechen.

Fiasko in 2016

Im aktuellen Passivhaus Kompendium 2018 ist das Drama um die 19 Häuser in der FertighausWelt Wuppertal ausführlich dokumentiert. Alle 19 sind angetreten, mehr oder weniger große Energiegewinne zu erzielen, indem der gewonnenen Photovoltaikstrom die Verbräuche im Haus übersteigen sollte. Jedoch: 2016 konnten nur vier Häuser die prognostizierten Überschüsse tatsächlich erreichen oder übertreffen. Großer Gewinner in der Bilanz war das einzige Passivhaus im Park vom Anbieter Partner-Haus. Für das Gebäude wurde 3.374 kWh Stromüberschuss vorhergesagt, tatsächlich waren es sogar 5.549 kWh. Ähnlich überzeugend war Isowood holz und raum, das 1.832 kWh mehr Stromüberschuss erwirtschaftete als erwartet. Mit großem Abstand folgen dann Schwaben Haus und HUF HAUS, das die Prognosen ziemlich exakt erreichte.

Alle anderen Hersteller haben ihre 2016-Ziele weit verfehlt, darunter Größen der Branche wie SchwörerHaus, Hanse Haus, Bien-Zenker oder Kampa. Die Hälfte der Häuser produzierte sogar ein absolutes Minus. OKAL Haus fällt besonders negativ auf und hat statt der vorher gesagten 477 kWh Überschuss ein Minus von 6.235 kWh erwirtschaftet. Zu den Gründen der schlechten Bilanzen äußerten sich die Hersteller im Passivhaus Kompendium – in aller Regel wurden Ausfälle der Technik verantwortlich gemacht, aber auch Verschattungssituationen (die bekanntlich auch außerhalb des Musterhausparks real sind) verhagelten die Bilanz.

Die Bilanz aller 19 Gebäude in Summe liest sich so:

Insgesamt will die Fertighausbranche in der Fertighauswelt Wuppertal Energieüberschüsse von 29.950 kWh erzielen.

2016 hat sie tatsächlich ein Minus von 7.319 kWh erreicht.

 

2017: Des Dramas zweiter Akt

In der Wuppertaler FertighausWelt gibt es, was dem Bauherr in der Realität meist nicht vergönnt ist: eine zweite Chance. Weil das Fraunhofer Institut den gesamten Park mit einem minutiösen Monitoring begleitet, kann jeder Hersteller exakt ablesen, wann das eigene Haus nicht wie erwartet „performt". Zudem werden die Gebäude durch die Hersteller selbst genutzt. Die Mitarbeiter können also täglich Nachjustierungen – etwa beim Stromverbrauch – vornehmen, um die Leistungen der Gebäude zu verbessern. Allein dadurch sollten die Häuser in dieser Laborsituation bereits im Vorteil gegenüber real verkauften Plusenergiehäusern der Fertighausanbieter sein.

Außerdem konnten alle Hersteller ihre Technik nachrüsten und tatsächlich wurde dies auch getan: Im Laufe des Jahres 2016 wurden Verschattungen entfernet, Wechselrichter ausgetauscht und Photovoltaikmodule ausgewechselt. Chancen, die sich Bauherren in ihrer ganz persönlichen Fertighauswelt meist nicht leisten können.

Und siehe da: 2017 waren die Ergebnisse deutlich besser als 2016. Aber noch immer alles andere als überzeugend: Insgesamt produzierten die 19 Häuser einen Überschuss von 12.078 kWh – lagen damit aber immer noch fast 60 % unter dem Soll. Eine Katastrophe, die nur durch den Vergleich mit dem noch viel schlimmeren Vorjahr erträglich erscheint. Immerhin gibt es nun schon acht Häuser (statt vier im Jahre 2016) die ihre Prognosen erreichen oder übertreffen. Auch das Passivhaus ist wieder ganz vorne dabei. Das heißt aber auch, dass elf Häuser noch immer ihre Überschuss-Zielmarke verfehlen, meist deutlich. Sechs Häuser – also jedes dritte der als „Plusenergiehaus" titulierten Fertighäuser – schaffen gar keinen Stromüberschuss, sondern erzielen ein Minus von bis zu über 4.000 kWh.

Für die Hersteller sind Musterhäuser immer auch eine Chance, ihre eignen Produkte zu testen und bei Bedarf konzeptionell anzupassen. Zu hoffen ist, dass sich die Anbieter (und mit ihnen auch alle anderen, nicht in Wuppertal vertretenen Hausanbieter) auf ihre Kernkompetenz besinnen und sich wieder verstärkt darauf konzentrieren, mit bestmöglicher Gebäudehülle die Energieeffizienz zu maximieren, anstatt zu versuchen, mit zugekaufter Technik Schwächen der Gebäudehülle auszugleichen.

Immerhin: Nach dem Fiasko in der FertighausWelt Wuppertal sind die Versprechungen der meisten Hersteller nicht mehr ganz so vollmundig. Nur der Betreiber des Parks, der Bundesverband Deutscher Fertigbau e.V., behauptet auf seiner Website weiterhin: „Alle Häuser in der FertighausWelt sind so genannte Plus-Energie-Häuser, die mehr Strom und Wärme aus erneuerbaren Energiequellen erzeugen, als sie verbrauchen."

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